5 Tipps zur Verbesserung der Lern(er-)erfahrung

Wir erleben derzeit die Entwicklung von umfangreichen Werkzeugen mit einem erweiterten Spektrum an relationalen und numerischen Interaktionen: Lernende können ihre Smartphones im Face-to-face-Training benutzen, sie können an digitalen Aktivitäten vor- oder nachgeschaltet teilnehmen, sie können sich mit anderen in einem Peer-Learning-Ansatz austauschen usw.

Die Idee scheint gut zu sein, aber was für den (Lernpfad-)Designer pädagogisch relevant und einfach erscheint, mag aus Sicht des Lernenden manchmal kompliziert erscheinen.

Im digitalen Zeitalter reicht die Frage „Ist die Lehrmethode geeignet?“ nicht mehr aus. Es ist wichtig, sich „in die Lage“ des Lernenden zu versetzen, mögliche Störfaktoren zu finden und zu beseitigen!

 

Dazu empfehlen wir folgenden 5-stufigen Ansatz:

  1. „In die Fußstapfen der Lernenden“ treten
    Personas anlegen. Eine Persona ist ein typischer Benutzer oder eine fiktive Darstellung der Zielbenutzer einer Lösung. Diese kann verwendet werden, um Prioritäten zu setzen, das Design und ergonomische Entscheidungen zu leiten und verschiedene Szenarien zu testen.
  2. Übergang vom Wissenserwerb zum Transfer
    Der Lernzeitraum sollte stets aus Sicht des Lernenden betrachtet werden: nicht mehr in Form von zweitägigen Veranstaltungen, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg, der u.a. auch eine Zeiterfassung im Tool berücksichtigt, das Lernen selbst im Fokus hat, Wiederholung ermöglicht um Fähigkeiten zu entwickeln und die nachhaltige Verankerung im individuellen Handlungsumfeld umfasst.
  3. Emotionale Szenarien einbeziehen
    Die Lernenden bewerten ihre Trainingserfahrung in der Regel auf einem emotionalen Höhepunkt, der während und am Ende des Lernprozesses zu spüren ist. Deshalb ist es wichtig, dass die Abschlussphase eines Lernprozesses spannend wird!
    Wenn wir in der Regel auf eine ansprechende Einführung in ein Tool achten, sollte die Endphase des Lernprozesses nicht das „Ende der Lerneinheit“ sein, sondern z.B. der Moment, in dem dem Lernenden gratuliert wird, dass er/sie das erworbene Wissen erarbeitet hat!
  4. Verbessere das Erlebnis: Vereinfache die Interaktion der Lernenden mit allen (digitalen) Schnittstellen.
    Das Erlernen und Übernehmen neuer Fähigkeiten und Gewohnheiten erfordert Anstrengung. Der Zugang zur Weiterbildung muss daher mit möglichst geringem Aufwand erfolgen!
    Von UX-Experten entwickelte Schnittstellen vereinfachen die Navigation: Entfernen zusätzlicher Mausklicks, Single Sign-On, harmonische Benachrichtigungen, Anpassung der Benutzeroberfläche durch den Benutzer selbst an seine Bedürfnisse und Zugriff auf mehrere Geräte – viele Störfaktoren können vermieden werden.
  5. „Make it happen“ mit erfahrenen Botschaftern
    Um zu gewährleisten, dass der Lernende das Lernziel und damit auch den „versprochenen“ Lernerfolg erreicht, ist eine Feinabstimmung der digitalen Schnittstellen und die Unterstützung von Personen, die an den Erfahrungen mit den Lernenden teilnehmen, erforderlich (Trainer, Manager, Kollegen). Basierend auf der Theorie der Employee-Customer-Profit Chain (Mitarbeiter-Kunden-Profit-Kette) kann es relevant sein, diese Interessengruppen auf die gleiche Weise wie die Lernenden zu schulen.

 

Die aktuelle Herausforderung für die L&D-Funktion besteht nicht mehr nur darin, ein relevantes, brauchbares Werkzeug zu entwickeln. Um die Lernenden zu begeistern, müssen wir uns fragen, ob unsere Inhalte fesseln (also positive Emotionen erzeugen können) und ob das Werkzeug die Erfahrung unterstützt, ganz einfach und selbstverständlich auf bereitgestelltes Wissen zu zugreifen (minimaler Aufwand für den Zugang zum Tool).

 

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Welche Tipps zur Verbesserung der Learner Experience hast du? Schreib uns gerne in die Kommentare oder an digital-learning@integrata-cegos.de. 

 

Alle Rechte vorbehalten (Sophia Purmann).

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