Digital Classroom – Relevanz für die berufliche Weiterbildung

Der traditionelle analoge Seminarraum hat für viele Jahre das Lernen bestimmt.

Doch die zunehmende Digitalisierung in allen Lebensbereichen hat das Lernen bereits verändert und wird dies auch weiterhin tun.
Auch in vielen Schulen halten digitale Formate bereits Einzug. Dies ist auch sinnvoll, um die junge Generation auf die immer digitaler werdende Welt vorzubereiten und diese dafür fit zu machen.

Einen großen Stellenwert nimmt hier der Digital Classroom ein. Ein Klassenraum, der mit digitalen Medien ausgestattet ist und das Lernen nachhaltig verändern soll.

 

Wie unterscheidet sich der digitale vom analogen Klassenraum?

 

Ein digitaler Klassenraum besteht aus physischen sowie digitalen Elementen, denn egal wie digital die Tools auch sind, die Lernenden sind immer physisch anwesend in einem realen Raum, in dem sie mit anderen Lernenden interagieren.

Die Arbeitsplätze können hierbei personalisiert oder einheitlich, beweglich oder statisch, offen oder geschlossen, reaktionsfähig oder stumm sein. Je nach Lernformat, Lerninhalt und Lerngruppe kann hier variiert werden.

Der erfolgreiche Abgleich zwischen Technologie und Lernpotenzial ist die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Lernen im digitalen Klassenraum. Das volle Potenzial des digitalen Klassenraums kann nur durch die richtige Kombination aus digitalem Format, Lerninhalt und Lernendem ausgeschöpft werden.

 

Welche Technik wird benötigt?

 

Ein digitaler Klassenraum kann nur in einer einwandfreien Infrastruktur funktionieren. Highspeed-Internet und omnipräsente W-LAN Accesspoints sind daher Voraussetzung.

Alle Arbeitsplätze sind dabei mit Notebooks oder Tablets ausgestattet, sodass Dokumente geteilt und heruntergeladen, weitergehende Informationen gesucht und auf gemeinsame Ordner auf einem Server zugegriffen werden kann. Zur Präsentation kommen interaktive Beamer oder Whiteboards zum Einsatz, auf welche die Schüler auch von ihrem Platz aus per Notebook ihre Ergebnisse projizieren können. Falls doch mal ein physisches Buch oder Blatt Papier auf der Leinwand angezeigt werden soll, steht eine Dokumentenkamera zur Verfügung. All das wird von der Lehrkraft an einem Digitalpult gesteuert, welches die einzelnen Arbeitsplätze ansteuern kann und Kontrolle über alle geteilten Ordner hat.

Eine vollkommene Umsetzung des digitalen Klassenraums in Schulen ist natürlich bisher noch nicht die Regel, jedoch in Zukunft durchaus vorstellbar.

Die beschriebene Ausstattung ist jedoch nicht nur für Schulen geeignet. Auch öffentliche Seminarräume oder Besprechungsräume in Unternehmen sind Zielgruppe des digitalen Klassenraums. Der Vorteil hier: Es ist häufig sogar ein höheres Budget verfügbar, als in öffentlichen Schulen.

 

Auswirkungen auf das Lernverhalten

 

Durch den digitalen Klassenraum verändert sich der klassische Frontalunterricht wie ihn viele aus der eigenen Schulzeit kennen. Lernende sammeln durch die gegebenen Technologien selbstständig Informationen und lernen daraus.

Ein Ergebnis daraus ist die Methode des „Flipped Classroom“. „Flipped“ daher, weil die Stoffvermittlung und das eigenständige Lernen vertauscht werden. Die Lerninhalte werden eigenständig (auch zu Hause) erarbeitet und die Anwendung dieser erfolgt im gemeinsamen Unterricht, vor allem durch Präsentieren der Ergebnisse und Verlinkung dieser.

Die Idee dahinter ist, dass Lernende auf diese Weise in ihrem eigenen Tempo lernen können, um dann ihr neu erworbenes Wissen den Mitlernenden zu demonstrieren.

Wichtig ist hierbei die systematische und strukturierte Bereitstellung von Lernmaterialien auf dezentral zugänglichen Servern, sodass der Lerner jederzeit Zugriff auf geteilte und aktualisierte Inhalte hat.

 

Was kann die Erwachsenenbildung hinsichtlich der Digitalisierung von Schulen lernen?

 

Auch Erwachsene sollten sich ihre Lerninhalte selbstständig erarbeiten können.

Digitale Seminarräume und –themen besitzen das Potenzial das Lernen zu personalisieren und jeden Lerner mit dem richtigen Inhalt und Kollegen in Verbindung zu bringen. So können Skill-Level abgeglichen und ein effektiveres Lernen sichergestellt werden.

Wenn im Business eine strukturierte Vorbereitung der theoretischen Inhalte fester Bestandteil der Schulungsmaßnahme ist, kann die Präsenzzeit zur Übung genutzt werden. Dies bietet die Chance die Seminardauer insgesamt und damit auch die Abwesenheit vom Arbeitsplatz zu reduzieren. Außerdem wird so jedem Lernenden die Möglichkeit gegeben, sich die theoretischen Inhalte in seinem eigenen Tempo anzueignen und bereits informiert in das Seminar zu starten. Damit verändert sich auch die Aufgabe des Seminarleiters. Seine Funktion ist es also, wie im Beispiel der Schule, Feedback für vorbereitete Themen zu geben, diese zu verlinken und durch Übungen und praktische Anwendungen zu festigen. Somit werden zum Beispiel auch die bekannten Rollenspiele immer noch fester Bestandteil bleiben.

Die berufliche Weiterbildung befindet sich in einem stetigen Wandel. Also sei gespannt und vielleicht findet auch dein nächstes Präsenztraining in einem Digital Classroom statt.

 

 

Welche Erfahrungen hast du bisher mit digitalen Klassen-/Seminarräumen gemacht und was ist deine Meinung dazu?

Schreibe uns in den Kommentaren, wir freuen uns darauf!

 

 

Alle Rechte vorbehalten (Sophia Purmann)

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