Ist Micro-Learning die Zukunft des digitalen Lernens?

Micro-Learning bleibt einer der wichtigsten Trends im E-Learning-Markt. Micro-Learning besteht aus einer Reihe kurzer „learning bites“ (Lern-Häppchen) mit einer Dauer von etwa 5 Minuten, die zu einem passenden Zeitpunkt konsumiert werden können.

 

Warum diesem Trend folgen? Wir nennen zwei Hauptgründe.

  1. Um personalisiertes, auf die Lerner abgestimmtes Lernen anzubieten
  2. Den Lernenden in seinem eigenen Tempo lernen zu lassen: der richtige Umfang, zum passenden Zeitpunkt, individuell

 

Die Menschen haben heute offenbar weniger Zeit, sich Lerninhalten zu widmen. Sie wollen schnelle Antworten auf Fragen. Die meisten E-Learning-Lösungen bieten lange, nachhaltige Trainingslösungen mit Sequenzen, die länger als 30 Minuten sind. Sie sind nicht mehr flexibel genug, um die Bedürfnisse von beschäftigten Fachleuten zu erfüllen.
Der große Vorteil des Mikro-Lernens ist es, dass Lerner auf Basis ihrer bisherigen Erfahrungen die Lernmaterialien auswählen. Digitales Lernen hängt daher davon ab, wie gut sich die Lernenden auf die Technologie und die Inhalte einlassen. Der Lernweg, bestehend aus mehreren Mikro-Learnings, passt sich dem Lernfortschritt des Lernenden an, um das individuelle Ziel zu erreichen.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, durch Micro-Learning die Vergessenskurve zu verlängern. Sie beschreibt, wie wir viel von der in unserem Gedächtnis gespeicherten Information im Laufe der Zeit verlieren, es sei denn, diese Information wird in irgendeiner Weise wiederholt oder konsolidiert. Digitale Lernmedien können uns helfen, im Laufe der Zeit Lücken in unserem Gedächtnis zu vermeiden.
Studien zeigen, dass wir Wissen länger behalten, wenn es wiederholt über einen definierten Zeitraum gelehrt wird. Daher ist es wahrscheinlich effektiver für den Lernenden, kürzere Einheiten (Mikrolernen) des Lernens über einen langen Zeitraum zu schaffen.

 

Wie kann das erreicht werden?

Nutzen wir die Flexibilität digitaler Technologien im Lernprozess, können wir auf verschiedene Lernaktivitäten zugreifen, die dann über einen längeren Zeitraum ihre Wirkung zeigen.
Wenn Lernende beispielsweise am Ende einer Präsenzschulung über Verkaufstechniken eine Reihe von Fallstudien erhalten, im Abstand einer Woche Zugriff auf weitere Videos mit Best Practices haben und schließlich einen Monat später ein Online-Rollenspiel durchlaufen, werden die Erinnerungen an die Lerninhalte gefestigt.

Der Schlüssel zum Langzeitgedächtnis ist daher nicht die Gesamt-Lernzeit in Summe, sondern vielmehr die abwechslungsreiche Lernsequenzen die helfen neues Wissen zu assimilieren. Schlussendlich tragen längere Pausen zwischen Lernaktivitäten zu einer besseren Langzeitgedächtnisspeicherung und letztendlich zu effektiverem Training bei.

Den vollständigen Original-Artikel findest du hier.

Welche Erfahrungen hast du bisher mit Micro-Learnings gemacht? Wir freuen uns auf deine Kommentare.

Alle Rechte vorbehalten (Sophia Purmann)

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