Das weltweite Potenzial und die Skalierbarkeit eines E-Learnings sind enorm. Daher ist es naheliegend, dass multinationale Unternehmen auf E-Learnings setzen, die für alle Mitarbeitenden gleichermaßen zugänglich sind, unabhängig davon, in welchem Land diese leben. Damit ein E-Learning in mehreren Ländern erfolgreich eingesetzt werden kann, spielt die Lokalisierung eine entscheidende Rolle.
Du möchtest deine E-Learnings in weiteren Sprachen lokalisieren? In diesem Blogpost erfährst du, was unter einer Lokalisierung genau zu verstehen ist und erhältst drei nützliche Tipps, die dir bei der Lokalisierung eines E-Learnings helfen können.
Eine Lokalisierung umfasst die landesspezifische Anpassung und Bereitstellung eines E-Learnings, sodass der Endnutzer ein vollständiges, lokales Lernerlebnis hat. Eine alleinige Übersetzung des Skriptes in die Sprache des Ziellandes ist dabei nur ein Teil des Lokalisierungsprozesses. Wichtig ist vor allem auch den kulturellen Kontext des Ziellandes zu berücksichtigen. Daher wird nicht nur der schriftliche Inhalt, sondern auch Audio und Video sowie Grafiken, Schaltflächen und landesspezifische Formatierungen lokalisiert.
Auf diesem Weg können Fehlinterpretationen von Lerninhalten vermieden und die Akzeptanz und Motivation in Bezug auf die Lerninhalte gesteigert werden. Der dadurch verbesserte Lernerfolg, macht die Lokalisierung von E-Learnings für Unternehmen rentabel.
Die nachfolgenden 3 Tipps können dabei helfen, die Lokalisierung eines E-Learnings erfolgreich umzusetzen.
#1 Eine mögliche Lokalisierung vorab einplanen
Durch eine vorausschauende Planung eines möglichen Lokalisierungsprozesses sowie durch die Berücksichtigung einer multinationalen Zielgruppe von Beginn an, werden zusätzliche, zeitaufwändige Kostenpunkte vermieden und eine qualitative Lokalisierung sichergestellt.
Denn eine geplante Lokalisierung wirkt sich direkt auf die Konzeption eines E-Learnings und die darin enthaltenen Inhalte aus. So empfiehlt es sich beispielsweise den Bereich, der für den Text vorgesehen ist, flexibel anpassbar zu gestalten. Englische Texte benötigen ca. 10 – 30% weniger Platz als deren deutsche oder französische Übersetzungen. Außerdem sollte bei einer geplanten Lokalisierung jeglicher Text bearbeitbar sein, da Text, der fest auf Bildern integriert ist, deutlich zeitintensiver in der Übersetzung und Anpassung ist.
Zudem ist es hilfreich, die Zielländer und die Lerninhalte genau zu analysieren und die Ergebnisse in einem Projektplan zu berücksichtigen – ein auf Portugiesisch entwickeltes E-Learning ist zum Beispiel aufgrund von lokalen Gegebenheiten, wie etwa anderen Gesetzen, Standards und Währungen, nicht gleichermaßen in Portugal und Brasilien einsetzbar. Solche Stolpersteine sollten daher im Idealfall vorab identifiziert werden.
#2 Kulturelles Bewusstsein schaffen
Nicht nur lokale Gegebenheiten, sondern auch die jeweilige Kultur, in die die E-Learnings lokalisiert werden, sollte bei der Lokalisierung in jedem Fall Berücksichtigung finden. Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, sollte das E-Learning-Skript auf kulturelle Bezüge geprüft werden.
Es empfiehlt sich daher, die Texte von vornherein zu generalisieren oder entsprechende Textpassagen für die Lokalisierung zu markieren. Zudem sind Redewendungen und Sprichwörter in einer Lokalisierung nicht einfach handzuhaben, da diese oft keine direkte Entsprechung in anderen Sprachen haben. Diese sollten ebenso wie kulturelle Bezüge vermieden werden, sofern dies die Lerninhalte des E-Learning zulassen. So sind bei einem technischen Training einfach strukturierte Inhalte sinnvoll. Bei einem Soft Skills-Training kann dagegen gerade die Lokalisierung der kulturellen Bezüge erforderlich sein, um den Lerninhalten gerecht zu werden.
Neben textlichen Anpassungen kann es außerdem hilfreich sein, den Einsatz von Zeichen, Symbolen und Farben, die in einem Zielland negativ antizipiert werden, zu überprüfen.
#3 Eine Masterversion und ein Glossar erstellen
Es hat sich außerdem bewährt, eine gut geprüfte Masterversion des E-Learnings als Grundgerüst und Vorlage zu erstellen, bevor die Lokalisierung in weitere Sprachen beginnt. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass Fehler nachträglich in allen Sprachen korrigiert werden müssen.
Trotz der individuellen Anpassungen, die durch die Lokalisierung vorgenommen werden, stellt die Einheitlichkeit die Quintessenz für ein konsistentes, kulturübergreifendes Lernerlebnis dar. Indem stilistische und terminologische Präferenzen in einem Glossar festgelegt werden, wird vermieden, dass in den Übersetzungen mit Synonymen gearbeitet wird. Auch sollte das Glossar Auskunft über unternehmensspezifische Begriffe, Abkürzungen und Akronyme geben, die beibehalten oder gegebenenfalls nicht übersetzt werden sollen.
Weitere nützliche Tipps für eine erleichterte Lokalisierung deiner E-Learnings findest du hier. Weitere Beiträge sowie einen Praxisleitfaden zum Thema Lokalisierung findest du hier.
Hast du bereits Erfahrungen gesammelt, die bei der Planung und Umsetzung einer Lokalisierung von E-Learnings hilfreich sind? Dann schreibe uns diese gerne in den Kommentaren!