Digitale Megatrends und ihr Einfluss auf das Lernen

Jedes Jahr untersucht das US-Marktforschungsunternehmen Gartner neu aufkommende Technologien und ordnet sie in einen sogenannten HypeCycle ein. 2019 waren 29 einzelne Zukunftstechnologien auf dieser Liste.

Wir möchten in diesem Artikel auf fünf Megatrends eingehen, die um ein Thema kreisen: die Co-Existenz von Mensch und Maschine.

Welchen Einfluss werden diese Technologien und Trends auf das digitale Lernen haben?

Big Data / Erweiterte Analytik

Big Data wird vor allem in der Produktion und bei der Prozessanalyse immer wichtiger. Hier nimmt Big Data nachhaltig Einfluss auf die Sammlung, Nutzung, Verwertung, Vermarktung und vor allem Analyse der erhaltenen digitalen Daten. (Quelle: https://www.bigdata-insider.de/was-ist-big-data-a-562440/)

Diese Entwicklung hat im Moment schon große Auswirkungen auf die Unternehmenslandschaft. Die Firmen erhalten nämlich durch die großen Mengen an Daten, die zur Verfügung stehen, detaillierte Informationen über die Interessen, das Kaufverhalten und auch das Risikopotenzial von Kunden.

Die Technologie kann jedoch auch beim digitalen Lernen eingesetzt werden. Hier können Daten, z.B. Skill-Level oder Vorqualifikationen gesammelt und daraus Erfordernisse abgeleitet werden. Aufgrund der gesammelten Daten und Erkenntnisse können daraufhin Lerninhalte auf den jeweiligen Lernenden abgestimmt und adaptiv (dt. anpassungsfähig) zur Verfügung gestellt werden. Durch die adaptive Bereitstellung der Lerninhalte kann das Lernen zukünftig effizienter gestaltet werden, als dies heute der Fall ist, da ausschließlich gelernt wird, was für den jeweiligen Lernenden wertschöpfend ist.

Künstliche Intelligenz

Die künstliche Intelligenz ist ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Erforschung von Mechanismen des intelligenten menschlichen Verhaltens befasst. Dies geschieht durch Simulation mit Hilfe künstlicher Artefakte, gewöhnlich mit Computerprogrammen. (Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/kuenstliche-intelligenz/6810)

KI (englisch auch AI, Artificial Intelligence) lernt mit.

Durch immer größere Datenmengen, die durch das „Mitlernen“ der Systeme entstehen, kann KI Denkanstöße in Lernanwendungen geben und verschiedene Vernetzungen herstellen, um sich stets weiterzuentwickeln und das vorhandene Wissen zu erweitern.

Ein praktisches Anwendungsfeld sind z. B. Chatbots, die verschiedene Anwendungen und Aufgaben unterstützen. Aufgrund der Künstlichen Intelligenz lernen die Chatbots mit, was eine stetig wachsende Sammlung an Inhalten und Vernetzungen zur Folge hat.

Im Lebensalltag werden zukünftig aller Voraussicht nach Mischungen aus Big Data-Anwendungen und Künstlicher Intelligenz das Lernen und Leben verändern, z. B. beim Thema gesunde Ernährung und Diäten. Aber auch Siri, Amazon Alexa und weitere stellen derzeit schon Anwendungen dar, die als Lernbegleiter fungieren können.

Immersive Erfahrung

Der Begriff immersiv kommt vor allem bei Anwendungen zum Tragen, in denen Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und Mixed Reality (MR) eingesetzt wird. Diese verändern die wahrgenommene Realität (AR, MR) oder erstellen gänzlich virtuelle Realitäten.

Somit kommt es zu verschiedenen Wahrnehmungseffekten, die je nach Anwendung, verschiedene illusorische Stimuli beim Benutzer auslösen. Den Grad an Illusion und Realitätsnähe nennt man Immersion. Ist eine Anwendung also hoch immersiv, so stellt sie eine sehr realitätsnahe Illusion von realen Umgebungen dar und löst dadurch im Lernenden eine hohe Stimulation aus.

Vor allem Artificial Intelligence-Anwendungen werden künftig eine große Rolle im Bereich des digitalen Lernens spielen. Hier werden verschiedene reale Umgebungen angepasst und durch Lerninhalte erweitert.

Knowledge Management

Gezieltes Knowledge Management sammelt Nachweise für verschiedenste Qualifikationen einer Person und hilft diese zu speichern, zu übertragen und zu vernetzen. Diese Nachweise können in Form von Badges (elektronische Abzeichen) bereitgestellt werden.

Hier gilt es jedoch diese Nachweise transparent, seriös und vertrauenswürdig zu gestalten, um die nachzuweisenden Qualifikationen objektiv und zielgruppenübergreifend aufzeigen zu können.

Smart Spaces

Smart Spaces (dt. intelligente Räume) sind physische oder digitale Umgebungen, in denen Menschen und technikgestützte Systeme interagieren. Dadurch entstehen Ökosysteme, die zunehmend vernetzt, koordiniert, offen und intelligent sind.

In einem intelligenten Raum spielt vor allem die Vernetzung eine wichtige Rolle. Es wird Wissen geteilt und kollaborativ gelernt und somit die Lernerfahrung erweitert. Zugeschnitten auf bestimmte Einsatzszenarien oder Zielgruppen ermöglichen sie ein hohes Niveau an Automatisierung und Interaktion.

Wo heutzutage Kollaboration wichtig ist, ergeben sich dank Smart Spaces zukünftig sehr viel mehr Möglichkeiten zur gemeinsamen Arbeit.

Fazit

Die fünf vorgestellten Megatrends werden das (digitale) Lernen nachhaltig beeinflussen. Noch ist nicht leicht vorherzusagen, welche der Technologien hierbei federführend sein wird. Jedoch sieht man bereits heute alle genannten Trends und Technologien in mehr oder minder abgewandelter Form im Einsatz, um das Lernen möglichst effektiv und effizient zu gestalten.

In Zukunft werden wir vermutlich auf diverse Mischformen digitaler Megatrends stoßen. Dies ist zum Beispiel bereits bei agilen Methoden der Fall, wo verschiedene Ansätze und Methoden in passenden Mixturen angewandt werden, um das große Ganze weiter voranzutreiben.

Doch egal, welcher Trend auch im Markt herrscht und angewandt wird, dem Lernenden und dessen Lernerfolg gehört das Zentrum der Aufmerksamkeit!

Welche Erfahrungen hast du bereits mit diesen oder ähnlichen Trends und Technologien gemacht?

Schreibe uns gerne in den Kommentaren oder auf digital-learning@integrata-cegos.de.
Dein Integrata Cegos Digital Learning Team
Alle Rechte vorbehalten (Sophia Purmann)

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